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Wurde Nelli Graf bedroht?

Mordfall in »Aktenzeichen XY« – Hinweis zu »verdächtigem Kontakt«

Halle (WB). Hat die Fahndungssendung »Aktenzeichen XY ungelöst« neue Bewegung in den bisher so rätselhaften Mordfall Nelli Graf gebracht? Sicher ist das nicht. Doch es hat noch in der Sendung eine Reihe von Anrufen gegeben, darunter ein besonders »interessanter Hinweis«, wie ein Kriminalbeamter meinte.

In der Sendung ist das ebenso grausame wie rästelhafte Geschehen aus Halle filmisch aufgerollt worden. Moderator Rudi Cerne räumte dem Mordfall Nelli Graf in seiner Sendung ungewöhnlich viel Platz ein. 13 Minuten dauerten der Filmbeitrag und das Studiogespräch. Der Film zeichnete das Bild einer ganz normalen Familie, deren Mitte und Herz Nelli Graf war. Die Vornamen der drei Kinder und des Ehemannes waren aus Gründen des Persönlichkeitsschutzes verändert.

Die wichtigsten Stationen des Schicksaltages Freitag, 14. Oktober 2011, wurden in ihren Details für die Zuschauer aufbereitet, ein in der Wirkung beklemmendes Stück Film. Nelli Graf machte zunächst Besorgungen und einen Termin bei ihrer Frauenärztin. Dort traf sie zufällig ihre Cousine, mit der sie später gegen 11.15 Uhr mit ihrem Handy ein Telefongespräch führte. Es ist das letzte Lebenszeichen von Nelli Graf, die anschließend noch in ihrem Zuhause am Ahornweg gewesen sein muss. Denn die 1,52 Meter große Frau lässt dort ihre Handtasche mit persönlichen Sachen zurück.

Zwischen 11.15 und 12.30 Uhr, als der älteste Sohn nach Hause kommt, ist Nelli Graf unter ungeklärten Umständen mit ihrem Fahrrad verschwunden. Dieses Rad, das Pilzsammler zwei Tage später versteckt in einem Wald an der Hachhowe finden, spielt für die Kripo eine wichtige Rolle.

Kriminalkommissarin Sarah Sieweke, für die es ihr erster Mordfall ist, fasste im Gespräch mit Rudi Cerne die wichtigsten Fragen der Ermittler zusammen: Wer hat Nelli Graf am 14. Oktober um die Mittagszeit mit ihrem Fahrrad gesehen, wer kann sich an die Frau erinnern, die eine auffällige Sportjacke ihres Sohnes mit der Aufschrift »SC Halle Fußballjugend« trug?

Weiterhin stellten Cerne und Sieweke die Kabelbinder und das Klebeband vor, mit dem die durch zahlreiche Messerstiche getötete Nelli Graf gefesselt war. Hier interessiert die Kripo, wer diese Gegenstände in Kombination schon mal gesehen hat. Gerade zu dem Fesselmaterial, so teilte der bayerische Kriminalbeamte Alfred Hettmer in der Sendung mit, habe es zahlreiche Hinweise von Zuschauern gegeben. Einen Tipp bezeichnete der Kripomann als besonders interessant. Ein Anrufer habe über einen »verdächtigen Kontakt« zu Nelli Graf im Sommer 2011 berichtet. Der Beamte bewertete den Hinweis »mit aller Vorsicht«, er werde nun überprüft.

Im Gespräch mit Rudi Cerne hatte Kriminalkommissarin Sieweke noch einen dringenden Appell in Richtung Haller Bürger. Die 1300 Männer, die vom Freitag an im Zuge eines Massengentests um eine Speichelprobe gebeten werden, mögen bitte aktiv mithelfen. Für Hinweise, die zur Ergreifung des Mörders führen, sind 5000 Euro Belohnung ausgesetzt.

Am späten Abend sprach das WESTFALEN-BLATT auch noch einmal mit Chefermittler Ralf Östermann, der mit seinem Team während der Sendung in Bielefeld saß. »Wir haben hier 15 Anrufe bekommen. Die Hinweise waren aber eher allgemeiner Natur, eine heiße Spur war nicht dabei«, informierte er. Den in der Sendung erwähnten Hinweis auf einen »verdächtigen Kontakt« hat Östermann mit Interesse aufgenommen. »Das klingt für mich aber noch sehr vage, dazu will ich noch keine Bewertung abgeben. Wir werden uns darum kümmern«, sagte er.

Auf der Homepage von Aktenzeichen XY unter www.e110.de war sogar eine weitergehende Beschreibung der Zeugenaussage zu finden. Danach soll ein Mann Nelli Graf einige Monate vor ihrer Ermordung bedroht haben.


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